Freitag, 10. Juni 2011

Fortbildungsveranstaltung: Digitalisierungsstrategien in Deutschland

Diese Session verdeutlicht, dass deutsche Universitätsbibliotheken  viele individuelle Digitalisierungsstrategien erarbeitet haben. Die Deutsche Digitale Bibliothek verfolgt einen integrativen Ansatz mit der Erstellung einer nationalen Digitalisierungsstrategie. Zunächst werden die ca. 30.000 kulturellen Einrichtungen verzeichnet und eine Auswahl zu digitalisierungswürdigen Inhalten getroffen. Fragen des Urheberrechts und die berühmte Finanzierung der Digitalisierungsprojekte sind Aufgaben des der DDB angeschlossenen Kompetenzzentrums.

Fortbildungsveranstaltung: DieTeaching Library auf dem Weg der Professionalisierung

Diese zweitteilige Session bietet eine Vielzahl an Informationen und neuen Anregungen.

Wilfried Sühl-Strohmenger und Ulrike Hanke stellen ihr didaktisches Modell MOMBI vor. Sie beschreiben aufgrund von Erkenntnissen der modernen Lerntheorie die Prozesse provozieren, aktivieren, informieren, unterstützen und üben als Bausteine handlungsorientierter Informationskompetenzschulungen.

Aus der Erfahrung heraus, dass Studierende vielfach nicht zwischen dem digitalen Angebot ihrer UB und dem "freien Internet" unterscheiden können, bietet Medea Seyden an der UB München eine Schulung mit dem Titel "Academic Internet" an. In zwei Stunden werden die Teilnehmer über die digitalen Informationsquellen der Bibliothek informiert.

An der UB Konstanz werden IK-Schulungen mit ePortfolios abgeprüft. Auch wenn dabei derzeit noch keine besseren Leistungen der Teilnehmer beobachtet werden können, so ist diese Prüfungsform  ein gelungener Beweis für kompetenzorientiertes Prüfen. Zunächst füllen die Teilnehmer einen elektronischen Eingangstest aus. Dann werden sie befragt, welche Datenbanken sie kennen ("arbeite ich mit", "kenne ich", "habe ich noch nie gehört"). In einem nächsten Schritt führen die Studierenden Übungsaufgaben aus, worauf sie Feedback erhalten. Die eigentliche Prüfungsleistung gesteht auf einer Reflektion dieser selbst erarbeiteten Lernmaterialien.

An der UB Würzburg wurde mit der Methode der kollegialen Beratung eine Evaluation der IK-Schulungen durch Kollegen durchgeführt und als Ergänzung zur studentischen Evaluation erfolgreich eingesetzt.

Fortbildungsveranstaltung: Digitalisierung von Zeitungsbeständen in Deutschland - Erreichtes, Erfordertes, Erwünschtes

Zeitungen sind der "Sekundenzeiger der Zeit", so führt Thomas Bürger, Generaldirektor der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden in die Session ein. Er benennt die Herausforderung historische Zeitungen über die Deutsche Digitale Bibliothek sichtbar zu machen. Herausragende  Projekte anderer Länder führt er auf mit Beispielen aus den Niederlanden, Österreich, Großbritannien, Australien und Neuseeland. So kann der Nutzer auf ausländische Zeitungen derzeit umfangreicher zugreifen als auf deutsche Zeitungen.

Frau Müller von der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen erklärt die verteilte, unkoordinierte Verzeichnung digitaler Zeitungen in Deutschland. Die Suche ist kompliziert, es fehlen systematische Zugänge und Standards in der Zeitungsdigitalisierung. Hier ist die DFG als zentraler Förderer herausgefordert. Geplant ist eine Roadmap zur Zeitungsdigitalisierung, aus der Pilotprojekte abgeleitet werden. Diese Pilotphase von fünf Jahren dient der Strukturbildung und der Festlegung von Standards. Beiteiligt sind dabei die SuUB Bremen, SLUB Dresden, BSB Mündchen, SBPK Berlin und die UB Halle.

Besonders herausragend war der Beitrag des Journalisten Ernst Elitz. Er berichtete von der Bedeutung historischer Zeitungen in der journalistischen Ausbildung. Historische Zeitungen stellen dabei kein Archivmaterial dar, sondern helfen bei der Beurteilung historischer Begebenheiten. In seinen Augen sind Bibliotheken "Findbücher historischer Zeitungen".

Günter Mühlberger von der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol aus Innsbruck beschäftigt sich mit u.a. mit der Schrifterkennung digitalisierter Bestände. Er betont die Bedeutung der Evaluierung von Layout, OCR und Strukturerkennung auf wissenschaftlicher Basis.


Die Aktivitäten der Deutschen Nationalbibliothek wurden von Herrn Kurt Schneider und Frau Susann Solberg vorgestellt. Die DNB sammelt Zeitungen in Leipzig seit 1913 , ab 1950 auf Mikrofiche in Frankurt, ab 1991 ausschließlich auf Mikrofiche und seit 2011 als E-Paper soweit möglich. Aktuell sind das 452 Tageszeitungen, davon 300 als E-Paper. Die Sammlungstätigkeit von E-Papers wird ausgeweitet. Online-Zeitungen werden in Form von Snapshots der Webseite (als Bild) und in Artikelform gesammelt. Der unterschiedliche Aufbau der Seiten ist dabei ein Problem und führt zu verlustbehafteter Speicherung.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Bibliotheksbesichtigung, Grimm-Zentrum Berlin

Während des 100. Bibliothekartages hat es sich die Berliner Bibliothekslandschaft natürlich nicht nehmen lassen, sich der breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Am 8.6.11 fand die lange Nacht der Bibliotheken statt, zu der alle Interessierten bis Mitternacht 40 Bibliotheken näher kennenlernen konnten.
Für die Fachbesucher des Bibliothekartages werden täglich zusätzliche Führungen angeboten, um den beruflichen Austausch in der Praxis zu fördern. So fand heute Morgen eine Führung durch die Zentralbibliothek Jacob- und Wilhelm Grimm-Zentrum unter dem Motto RFID statt, bei der KollegInnen sich untereinander austauschen konnten. Vom Selbstverbuchungsterminal über den Rückgabeautomaten und die automatische Vorsortieranlage wurde den KollegInnen alles Spezifische zum Thema RFID gezeigt und viel Platz für Rückfragen und Details im kollegialen Gespräch gelassen.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Fortbildungsveranstaltung: 5 Jahre Diskussion um Bibliothek 2.0 - ein Blick zurück und nach vorn

Besonders hervorzugeben ist ein Vortrag von Katharina Marie Bergmayr von den Büchereien Wien. Sie beschreibt ihre Erfahrungen mir Facebook in Bibliotheken. Wichtig ist dabei die ständige Betreuung des Facebook-Auftritts, regelmäßige Veröffentlichungen und ein nutzerorientierter Sprachstil. Auf Anfeindungen muss sofort reagiert werden, ehrverletzende Einträge sollten aber gelöscht werden. Insgesamt blicken die Büchereien Wien auf eine erfolgreichen Facebook-Auftritt zurück.

Ute Engelkenmeier beschreibt die Social Media Aktivitäten der UB Dortmund. Hier steht der UB-Blog mit Mittelpunkt, in dem qualitativ hochwertige Informationen verbreitet werden können. Twitter wird eher zur Unterstützung des Blogs angewandt. Nicht alle Anwendungen wurden mit nachhaltigem Erfolg eingeführt. Podcasts z.B. wurden wieder eingestellt, hier stand die Nutzung in einem schlechten Verhältnis zum Aufwandt.Auch intern werden Social Media Anwendungen genutzt: das Intranet läuft über Wordpress, ein Intranet-Blog schafft auf der Mitarbeiterseite Vertrauen zu diesem neuen Medium. Hinweise zu Fragen im Auskunftsdienst werden in einem UB Wiki gepflegt. Auf diese Weise erfolgt die Motivation der Mitarbeiter durch Ausprobieren. Sie werden mit Neuerungen bekannt gemacht, eine Kultur des Scheiterns ist etabliert, s. Podcast. Die UB Dortmund versteht Social Media als Verbesserung von Dienstleistungen und zur Kommunikationsunterstützung.

Fortbildungsveranstaltung: Virtuelle Forschungsumgebungen - Was geht das die wissenschaftlichen Bibliotheken an?

Auch diese Veranstaltung beschäftigt sich mit Virtuellen Forschungsumgebungen (VRE, Virtual Research Environment). Joachim Veit beschreibt Anforderungen an VRE aus geisteswissenschaftlicher Sicht. Forschungseinrichtungen und Bibliotheken rücken seiner Ansicht nach im Zeitalter der Digitalisierung näher zusammen. Nur gemeinsam können sie die Herausforderungen bewältigen.
Joachim Wamsgans beschreibt den Umgang mit Forschungsdaten aus der Sicht der Astronomie. Hier werden Daten schon seit zwanzig Jahren frei zur Verfügung gestellt. Astronomen nutzen die Plattformen arXive oder ADS. In dieser Wissenschaftsdisziplin gestatten nur wenige Verlage keine open access-Veröffentlichungen. Es liegt also eine ganz besondere Forschungskultur vor. Wamsgans fordert die Zusammenführung von Veröffentlichungen und Daten, woraus deutliche Anforderungen an bibliothekarische Dienstleistungen erwachsen.
Sigrun Eckelmann von der DFG stellt förderpolitische Aktivitäten dar. Neben der Allianz AG sind noch die K II-AG Virtuelle Vorschungsumgebung, Kommission Zukunft der Informationsinfrastrukturen und die DINI-AG vForum aktiv. International beschäftigt sich die Knowledge Exchange Virtual Research Environments, eine Kooperationsinitiative europäischer Forschungseinrichtungen mit diesem Thema.
Aus der Sicht der DFG folgen daraus einige Anforderungen an Bibliotheken: Bereitstellung der technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, Standards, Einbindung überregionaler Strukturen und dauerhafte Bereitstellung der Daten.

Fortbildungsveranstaltung: Umgang mit Forschungsdaten - Was erwartet die Wissenschaft von den Bibliotheken?

Gert Wagner vom Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten, Berlin, sieht in Bibliotheken ideale Datenarchive. Er beschreibt die Zusammenarbeit von Forschern und den ihrer Forschungsinstitution angeschlossenen Institutsbibliotheken als naheliegende Herausforderung.
Stefan Winkler-Nees von der Deutschen Forschungsgemeinschaft stellt die Verfügbarkeit wissenschaftlicher Daten zur Nachnutzung als Ziel der Förderung durch die DFG dar. Ein verändertes Nutzerverhalten, schnelle und bequeme Informationsbeschaffung über das Internet werden Auswirkungen auf die wissenschaftliche Informationsversorungung haben. Daraus ergeben sich einige Anforderungen an Bibliotheken: Orientierung an der Arbeitsweise der Wissenschaftler, wenig reglementierte, ohne Expertenwissen nutzbare Tools, Serviceleistungen zur Unterstützung und fachliche Unterstützung bei rechtlichen Fragen.
Sünje Dallmeier-Tiessen stellt dar, dass Forschungsdaten im gesamten Publikationsprozess anfallen und daher auch während des gesamtes Prozesses Unterstützung notwendig ist. Der Wissenschaftler entscheidet, mit wem er Daten tauschen möchte (nur mit seinen unmittelbaren Kollegen, im gesamten Institut, in einer festen Community oder ganz öffentlich), wann er die Daten veröffentlichen möchte (vor, während, nach oder lange nach der Veröffentlichung des Papers),wie er die Daten veröffentlichen möchte (zusammen mit der Publikation, als eigenständiges Objekt, oder unabhängig von der Veröffentlichung). Die Referentin stellt beispielhaft einige laufende Projekte zu Virtuellen Forschungsumgebungen vor: Insdc (International Nuclestide Sequence Database Collaboration), OECD ilibrary, Pangaea und dryad.
Ralf Toepfer von der Deutschen Zentralbibliothek für Wirschaftswissenschaften erläutert die Besonderheit von Forschungsdaten in den Wirtschaftswissenschaften. Diese werden in der Regel nicht selber erhoben, sondern aus anderen statistischen Quellen, z.B. von statistischen Ämtern, nachgenutzt. Er sieht Bibliotheken gemeinsam mit der wissenschaftlichen Forschung vor die Aufgabe der Errichtung Virtueller Forschungsumgegungen gestellt.

Fortbildungsveranstaltung zu Berufsethik: Randerscheinung oder Grundlage bibliothekarischer Praxis

Mit dem Positionspapier zu Information und Ethik hat der BID eine Diskussion zur Ethik in der bibliothekarischen Berufspaxis in Gang gesetzt. Zahlreiche Fragen gilt es in diesem Zusammenhang zu beantworten. Auch mit Schulungen in Bibliotheken kann auf anstehende Fragen reagiert werden. Akademischer Verhaltenskodex und gute wissenschaftliche Praxis, Werte wie Respekt, Ehrenhaftigkeit, Verhalten in sozialen Netzwerken und Ablehnung von Plagiarismus sind Themen, die in diesem Zusammenhang erörtert werden müssen. Theoretisch sind dieses Inhalte aus dem 5. Standard der Informationskomepetenz. Gefordert wird eine steigende Urteilskompetenz.

Aber wie reagiert der Bibliothekar, wenn ein Nutzer zur schnellen Erstellung einer Hausarbeit einige Internetquellen wünscht? Muss hier der Bibliothekar erzieherisch eingreifen und auf die Gefahr des Plagiats hinweisen?

Interessant ist auch eine vergleichende Untersuchung zur Umsetzung von ethischen Verhaltenskodexen in Deutschland und Großbritannien. Während in Deutschland das BID-Papier durchaus bekannt ist, wird es sehr unterschiedlich interpretiert. In Großbritannien hat die CILIP ein ähnliches Papier veröffentlicht. In beiden Ländern werden die Kodoxe als wichtig angesehen, in der Praxis aber nicht angewendet. Hier ist dringend Hilfestellung nötig. Diese Hiflestellung kann z.B. in Form eines Blogs gegeben werden, der von einer breiten Basis betreut wird.

Es wird der Bedarf zur Erörterung dieses Themas in der bibliothekarischen Ausbildung formuliert. Hier liegt der Studiengang Informationsmanagement also voll im Trend.

Veröffentlichung zum Stand in den Kongressnews

Auch in den Kongressnews vom 8. Juni 2011 wird der Stand der FH Hannover erwähnt.
http://b-i-t-online.de/daten/berlin/KN_Berlin_2011_2.pdf

Bibliothekartag 2011

Der Bibliothekartag 2011 ist erfolgreich im Gange

Der erste Tag war ein voller Erfolg und der zweite ist im vollen Gange. Unser Stand ist gut besucht und hübsch herausgeputzt. Wir freuen Uns auf jeden Besucher





Alumnitreffen 


Absolventen der FH Hannover haben sich bei kalten Getränken und Süßem an unserem Messestand wiedergesehen und übers abgeschloßene Studium sowie Perspektiven unterhaltet.